Mittlerweile irren wir nicht mehr so ziellos in dieser Stadt herum, können uns ein bisschen besser orientieren in dem Gewühl von Strassen und Gässchen. Haben inzwischen einiges entdeckt, was uns das Leben in Aleppo erleichtert: ein schönes Restaurant, in dem wir schon zweimal waren, unsere Saftbar, in der wir fast täglich frisch gepressten Saft trinken, mehrere nette Cafes, ein Internetcafe. Wir haben mittlerweile einige Orientierungspunkte, die wir einigermaßen verlässlich wiedererkennen: den Uhrenturm, die Zitadelle, die Umayyadenmoschee, das Sheratonhotel. Der Basar bleibt eine Herausforderung, er schluckt uns regelmäßig und wir verlieren in ihm unsere Richtung zwischen tausend Lädchen mit ratternden Kompressoren davor bei den häufigen Stromausfällen, kleinen LKWs, die hoch beladen gerade so durch die Gäßchen passen, parkenden Autos, Lasten schleppenden Menschen und hundertenvon beladenen Sackkarren und Holzkarren mit Süßigkeiten, Datteln, frischen Mandeln, Obst jeder Art. Rein in den Basar ist mittlerweile kein Problem, raus geht auch, nur nicht an der richtigen Stelle. Waren gestern abend fix und fertig, da wir viel gelaufen sind und wenig erreicht hatten, außer dem Eindruck das wir orientieruzngsschwach sind. Waren im Vergleich zu gestern heute deutlich organisierter, auch weil wir endlich mal ein bißchen anhand des Reiseführers geplant hatten. Sehen relativ viele Touristen hier, überwiegend Italiener und Deutsche in Gruppen mit Führer. Beneiden sie manchmal um die Sorglosigkeit, mit der sie dahinstapfen, den Weg finden und alles erklärt bekommen. Die Stadt ist wunderschön, eine ganz homogene Altstadt. Die historischen Wohnviertel der Altstadt von Aleppo gehören zu den größten erhaltenen traditionellen Wohnvierteln der islamischen Welt. In ihnen leben 350.000 Menschen. Sie wurde als UNESCO Weltkulturerbe eingestuft und wird - leider mit relativ wenig Geld - aber mit guten Ideen in Zusammenarbeit mit der deutschen GTZ (Gesellschaft für technische Zusammenarbeit) vor dem Verfall gerettet. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, ist sie bestimmt eine absolute Perle (was sie jetzt eigentlich schon ist).
Die Menschen sind insgesamt sehr freundlich und wir können uns völlig frei und ohne Angst bewegen, auch nach Einbruch der Dunkelheit. Alles ist hier bevölkert und lebendig und pulsierend. Sehen immer wieder auch allein reisende Frauen, die das sehr unbeschwert genießen und keine Probleme berichten
Freitag, 27. März 2009
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