Sonntag, 21. Juni 2009
17.6.09 Sarıkamıs
Gott sei Dank haben wir heute Regen und trübes Wetter schon beim Aufstehen. Wir verbringen daher einen ruhiger Vormittag in unserem schönen Hotel, waschen Wäsche, schreiben ein bißchen, trinken Kaffee, lesen. Als es aufklart laufen wir durch den Wald in die Stadt, gehen essen, heben Geld ab, gucken die Moschee der Stadt an, die aus einer alten armenischen Kirche durch das Anheften eines Minarettes erstand. Laufen dann rüber zum Ögretmenevi, dem Haus der Lehrenden, wo wir die erste Nacht in Sarikamis verbracht haben und so sehr nett aufgenommen wurden. Wollen dort ein bißchen Tee trinken, ins Internet gehen und uns verabschieden, da wir Sarikamis am nächsten Morgen verlassen werden. Man erkennt uns gleich wieder und der Empfang ist wieder herzlich. Heute abend ist im Haus Hennaabend mit Tanz, eine Lehrerin heiratet und wir sollen doch bitte dazukommen. Gerne. Der Hennaabend ist der Abend vor der eigentlichen Hochzeit, es ist ein Abend für die Braut und wird überwiegend von und mit Frauen gefeiert. Die Braut nimmt Abschied von den Eltern und ihrer alten Lebensform. Es darf gefeiert und geweint werden (eine klassische türkische Kombination)! Henna als heiliges Färbemittel kennzeichnet diesen Übergang der Frau in die Ehe. Es wir überwiegend kurdische und Azerimusik gespielt und Mine tanzt wie ein Teufel in ihren Bergschuhen. Es ist proppenvoll und die Musik wunderbar, aber akustisch an der Schmerzgrenze. Ich gucke mir das ganze an und schütze meine Ohren. Überwiegend wird Halay getanzt, die Schritte scheinen mir kompliziert und ich entscheide mich zu Betrachtung und Genuß vom Rand der Tanzfläche aus. Nachdem Mine halbwegs trocken ist nach dem Tanzen, machen wir uns an den Gedanken des Rückwegs zum Hotel. Ein netter Skilehrer fährt uns nach Hause. Wir sollen unbedingt im Winter wiederkommen, da sei es wunderschön hier. In zwei Tagen könnten wir unter seiner Anleitung Skifahren lernen.
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