Sonntag, 14. Juni 2009

7.6.09 Diyadin

Wir kaufen zum Frühstück alles was möglich ist in dem kleinen Laden: Brot, Oliven, Nutella. Das war es. Dazu bekommen wir eine Kanne Tee. Danach gehen wir raus in die wunderbare Natur. Ab und zu fallen ein paar Tropfen Regen, aber richtig naß wird man nicht. Der Fluß Murat mäandert durch die Landschaft und glitzert in der Sonne. In der Ferne sind schneebedeckte Berge und davor eine grüne Hügellandschaft, auf die die schweren Wolken dunkle Schatten werfen. Wir genießen es, fernab der Stadt draußen zu sein und die Natur vor der Tür zu haben. Wir treffen zwei Hirtenjungen, zwei Brüder 7 und 13 Jahre alt mit ihrer Herde Kühe. Sie sind zu Hause sieben Kinder, der Vater hat Tuberkulose und kann nicht arbeiten. Er arbeitet sonst in Izmir auf dem Bau, ist aber dort krank geworden. Die Jungen hüten jetzt das Vieh für das Dorf als Broterwerb für die Familie. Wenig später treffen wir zwei Mädchen, die Schwestern der beiden jungen Hirten, die Tee und Essen für die Brüder bringen. Wir bekommen Tee angeboten, sitzen mit wunderbarer Aussicht auf den Fluß Tee.trinkend da und plaudern mit den Mädchen. Sie ruhen nicht, bis wir fast die ganze Kanne ausgetrunken haben. Sie sagen, sie würden neuen Tee für die Brüder holen können. Der Vater kommt angeritten, wollte nach den Kindern gucken und setzt sich auch noch dazu und trinkt Tee. Das größere Mädchen erzählt bereitwillig, das kleine schweigt und guckt sich alles an. Der Vater reitet mit dem Essen los zu den Jungen, die Mädchen gehen ins Dorf, um neuen Tee zu holen. Wir verabschieden uns. Treffen wenig später die Badestelle des Dorfes am Fluß, wo sich eine weitere heiße Quelle befindet. Wir wollen die Frauen nicht stören, machen einen Bogen um sie, werden aber später doch von ihnen eingeholt und begrüßt und sehen die frisch gebadeten und eingemummelten Kinder und Frauen. Kurz vor dem Dorf kommen uns die beiden Mädchen mit neuem Tee und ihrer 20-jährigen Tante entgegen. Die junge aufgeweckte Frau ist noch nie zur Schule gegangen, hat noch nie das Dorf verlassen. Unbedingt will sie uns zum Tee einladen und wenigstens auf unserem Rückweg, wenn wir wieder durchs Dorf kommen, sollen wir sie nicht vergessen. In Begleitung mehrerer neugieriger Kinder gehen wir durch das kleine Dorf. Wir machen eine kleine Rast und schlechtes Wetter kommt auf, Wind und Donner und erste Regentropfen. Wir gehen zurück zu unserem “Kurort” mit dem Gewitter im Rücken. In den Bergen fällt Schnee. Essen Lammkotletts in unserem Imbiß und gehen dann eine Stunde zum Baden in einem der Separees. Das warme Wasser ist wunderbar und macht die Haut sehr schön. Wir waschen ein bißchen Wäsche am Beckenrand. Nach dem Bad ist alles Frieren verschwunden und die Nachruhe nach dem Bad geht nahtlos in den Nachtschlaf über.

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