Sonntag, 14. Juni 2009

2.6.09 Shiraz

Mit dem Taxi raus zum Korantor oder Darvazeh-y Quran. Leider kann man nicht hochgehen zum Aussichtspunkt. Zurück in die Stadt mit dem Taxi. Dort schauen wir die Nasir-ol-Molk Moschee an, die wirklich wunderbar ist mit ihren fantastischen Kacheln und dem herrlichen Wintergebetssaal. Bei den Erdbeben der Stadt ist sie nie zerstört worden. Sie ist insofern erdbebensicher gebaut als in die Backsteinwände Holzkörper eingefügt wurden, die das ganze verhältnismäßig elastsich machen. Gehen danach in die Madraseh-ye Kahn und schauen diese alte theologische Fakultät auch von innen an. Die Geistlichen sitzen in Gruppen im Hof zusammen, machen offensichtlich gerade Pause. Sie haben nichts dagegen, daß wir rumgucken, man grüßt sich kopfnickend. Gehen nochmals auf den Basar und vergnügen uns mit einem neuerlichen Schmuckkauf. Super. Gucken alles wieder im Teehaus an. Motiviere Mine, mit mir noch einen Versuch zu unternehmen die (Moschee) Masjed-e Jameh-ye Atigh zu finden. Sie scheint in einer riesigen Baustelle, einem religiösen Großprojekt verschollen gegangen, in das sie baulich integriert werden soll. Wir laufen in der Hitze rum und ich muß von Mine wieder Worte hören wie “Wenn sie das jetzt nicht ist, gehe ich keinen Schritt mehr.” Wir landen vor einem neuerlichen Heiligtum (finden die Moschee nicht) und gehen hinein, wozu wir wieder einen Chador anlegen müssen. Wahrscheinlich handelte es sich bei dem Heiligtum um das Imamzadeh-Ye Ali Ebn-e Hamze, genau konnten wir das allerdings nie klären. In der Moschee werden wir rasch von drei jungen, schwarz verhüllten Frauen überfallen und vereinnahmt. Alle reden zusammen auf uns ein, Englisch sprechen sie nur wenige Worte, wollen trotzdem mit uns essen gehen, wollen uns dieses und andere Heiligtümer zeigen, ziehen uns hierhin und dahin in diesem funkelnden und prächtigen Mausoleum, fordern uns auf die Tür des Heiligtums zu küssen. Die Girlies geben keine Ruhe vor lauter Begeisterung zwei Touristen für sich zu haben. Uns ist schon lange der Schweiß ausgebrochen. Wir setzten uns, die Girlies hocken sich um unsere Stühle. Mine platzt der Kragen, sie rafft ihren Chador zusammen und flieht aus dem Mausoleum. Mir fällt auch keine elegantere Art des Rückzugs ein und ich folge, die Girlies hinter uns. Wir kaufen eine Melone und fahren mit dem Taxi zum sogenannten Paradiesgarten, dem Bagh-e Eram. Machen in der schönen Anlage mit dem alten Baumbestand (fast ein botanischer Garten) erstmal ein Nickerchen und essen die Melone. Nach der Ruhe im Grünen fahren wir wieder in die Stadt, tauschen Geld, essen in einem Imbiß ein Falaffelsandwich. Die Restaurants bieten alle nur das gleiche schlecht gewürzte Repertoir, das wir nicht mehr haben wollen.

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