Samstag, 22. August 2009
9.8.09 Erdemli
Holen unser gemietetes Auto aus Erdemli ab, ein Hyundai Accent. Es fährt mit Gas und wir lassen uns alles erklären, fahren zusammen mit dem Vermieter noch zum Tanken. Man fragt sich, warum sich in Deutschland dieser viel billigere Treibstoff nicht durchgesetzt hat. Es ist gar nicht kompliziert. Da wo das Ersatzrad sonst im Kofferraum liegt, ist jetzt ein Gastank. Man muß auch ein bißchen Bezin tanken, da man nach dem Anlassen erst mit Benzin fährt und sich das Ganze dann automatisch umstellt auf Gas. Haben natürlich eine Klimaanlage und CD-Spieler und fühlen uns wieder wie die kleinen Könige, ob der vor uns liegenden Tage und unserer neuen Freiheit. Fahren nach Silifke und von dort in die Berge. Es geht über Yenibahce Richtung Uzuncaburc. Wollen dort nach Olba und Diocaesarea, zwei antiken Stätten. Bevor wir Uzuncaburc erreichen treffen wir auf das Camlik-Restaurant mitten im Pinienwald. Hier essen wir unter den Pinien und bei dem beeindruckenden, an- und abschwellenden Schreien der Zikaden oder was auch immer es ist eine Kleinigkeit. Die Tiere sind so laut, daß man zur Verständigung die Stimme erheben muß, wenn sie alles geben. Nach der Weiterfahrt erreichen wir zuerst einen 16m hohen Grabtum der Teukriden (Anit Mezari). Von dem Hügel, auf dem man dabei steht, sieht man unten schon die Säulen des Zeustempels von Diocaesarea und den großen mächtigen Fluchtturm. Dann geht es weiter zu dem antiken Olba nahe dem Dorf Ura. Von hier aus wurde das nahe gelegene Heiligtum in Diocaesarea verwaltet, erst von den Teukriden, später von den Römern. Wir finden Reste eines Nymphäums, eines Theaters, alte Gräber und - am tollsten - ein Aquädukt, das ein kleines Tal überbrückt. Wir klettern in der Nähe des Aquäduktes herum, gucken von oben in die Wasserrinne und schauen uns das überbrückte Tal an. Im Dorf selber sieht man viele Säulen und Kapitele und sonstige Steine aus den alten Bauwerken in ihrer neuen Bestimmung als Toreinfahrt eines Hofes oder Brunnen vor einem Dorfteehaus oder wand eines Wohnhauses. Dann fahren wir weiter zum alten Diocaesarea im Dorf Uzuncaburc. Das ist ein ganz schöner Ort, nicht so spektakulär wie andere türkische antike Stätten, aber dennoch sieht man beeindruckende Ruinen in sehr schöner Landschaft, die man wieder fast für sich alleine hat. Dorfleute verkaufen Tee und getrocknete Kräuter aus dem eigenen Garten, Sikma (zum Säuern von Speisen, wird aus den Kerzen des Essigbaums gewonnen), Pekmez (Traubensirup), selbstgestrickte Mützen und Kinderkleider und umhäkelte Kopftücher. Wir schauen uns in Ruhe und im Licht der Nachmittagssonne ein großes Theater an, Überreste eines Nymphäums, den beeindruckenden und heiligen Zeustempel und einen großen und mächtigen, schon von weitem sichtbaren Fluchtturm. Trinken danach Tee bei den Dorffrauen in der Nähe der fünf großen Säulen des alten Prunktores. Überlegen dann, wo man hier übernachten könnte. Das Nachfragen ergibt eine einzige Möglichkeit: ein Zelt bei dem Restaurant, an dem wir auf dem Hinweg gehalten haben. Allerdings ohne Möglichkeit zum Duschen. Wir erwägen in Silifke zu bleiben, fahren dann aber doch zurück nach Erdemli, was von Silifke nicht mehr weit ist. Wunderbarer Tag.
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