Mine träumt von Roggenmischbrot und Kosakenbrot und ansonsten von Ciköfte heute abend. Das ist eines ihrer Lebenselexiere und muß in regelmäßigen Abständen einverleibt werden. Ich werde inzwischen süchtig nach dieser kargen, ernsten, melancholischen iranischen Musik. Unsere Blogs werden immer kürzer werden, hier wo wir die meiste Zeit haben und sie verplempern mit Baden, Sonnen, Abkühlen, Aufheizen, Dasitzen, Lesen, Kochen. Es ist fantastisch, viel mehr gibt es darüber auch nicht zu sagen.
Ziehen auch wieder unsere Bahnen im Meer vor Flamingo 4. Das Wasser ist wunderbar warm und klar und blau, hat man erst einmal den Kies überwunden, über den man fußkrank balanciert, kann man sich einfach fallen lassen, ohne daß einen danach Schauer heimsuchen. Ich schwimme meist ein bißchen raus, was mich alleine immer Überwindung kostet und Mine bleibt vorne in der Fußgängerzone. Beim Zurückschwimmen suche ich dann ihren Kopf, wenn ich wieder in den Pulk eintauche, da unter den Poolnudeln in allen Farben, den beflügelten Kinder und bereiften erwachsenen Nichtschwimmer, den huckepackgenommenen Angehörigen, den über das Wasser gehaltenen Köpfen von Kindern und Nichtmehrkindern, die alle das Wasser kosten wollen und ja oft nicht schwimmen können. Dort sind die, die dem offenen Meer ungern den Rücken zudrehen und unter denen bei jeder etwas größeren Welle ein Raunen durch die Menge geht. Dort sind auch meist die Hacis, das sind die Frauen im (mindestens) dreiteiligen Ganzkörperschwimmanzug mit Kapuze, die schon die Hac, die Wallfahrt nach Mekka gemacht haben und sich fortan durch die Blicke anderer nicht mehr beflecken wollen, wo man doch nie weiß, wie nah das Himmelreich schon ist. Unter den Puddlern ist also auch meine Mine ungeachtet jeder Ermutigung und Aufforderung und Lockung. Das Wasser: zu viel, zu tief, zu salzig, zu wellig. Und heute? Ganz anders: plötzlich schwimmt sie in der Dünung, läßt sich damit hoch und wieder runter tragen, auf dem Rücken, auf dem Bauch, schwimmt den hereinkommenden (kleinen) Wellen entgegen und mit ihnen wieder rein zum Strand, was ja ein bißchen unheimlich ist, wenn es einen ein wenig zurückzieht im Wellental. Sonst sucht ihr Fuß immer gleich den Grund. Heute schwimmen wir zwischen den Menschen, sind nicht so viel zu Fuß unterwegs zwischen ihnen. Ab und zu unterhalten wir uns mit anderen hier und da. Nur wenn Mine zum Lachen gebracht wird, muß Boden unter die Füße, da muß sie erst ins Flache schwimmen und dann dann kann sie loslachen.
Abends gibt es wie erwähnt Ciköfte und Salat. Danach Liegen auf dem Sofa zur Umverteilung. Dann das unvermeidliche Kartenspiel. Ich sage gleich, daß wenn sie im ersten Spiel gleich wieder 400Punkte macht, ich alles hinschmeiße. Das wirkt.
Freitag, 10. Juli 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen