Mittwoch, 1. April 2009

31.3.09 Palmyra

Nach dem Frühstück Verabschiedung von Puli und Philip mit Umarmung. Dann mit dem Taxi zum Busbahnhof. Wir hatten von der Rezeption einen Zettel in arabischer Sprache, man möge diese beiden Damen bitte zum Busbahnhof für den Bus nach Palmyra fahren. Der Taxifahrer, der kein Wort Englisch sprach, schaute nur flüchtig auf den Zettel, tippte nach unseren Konversationsversuchen auf sein Lenkrad und fragte “Palmyra?” Wir schüttelten energisch den Kopf, ehe er uns ganz mit dem Taxi nach Palmyra fahren würde. Wortreich versuchten wir, das Ziel klar zu machen. Die Tatsache, daß der Zettel so wenig hilfreich war, läßt sich wohl nur damit erklären, daß er nicht lesen konnte. Am Busbahnhof klappte dann aber alles und nach dem Kauf zweier köstlicher Blätterteigteilchen mit Wallnüssen stiegen wir mit einigen anderen Touristen in den Bus. Die Fahrt war von kurzen Nickerchen verkürzt, weil wir doch recht müde waren von den letzten Tagen und den Nächten, die in der Regel oftmals unterbrochen sind. Abrupt wechselte irgendwann die Landschaft, das Grün wurde immer weniger und die Wüste begann, endlose Weiten aus Stein und festem beigfarbenem Boden (kein lockerer Sand), ein paar trockene Gewächse dicht am Boden, aber sonst nix, kein Baum, kein Strauch, kein Gras. Dazu überwiegend Ebene. Leer für das Auge. Man sieht in der ferne manchmal ein Auto fahren, in die Richtung, in die man auch fährt, endlos begleitet einen der Punkt in der Ferne, scheinbar wie im Nichts dahingleitend, ein bißchen schwerelos. Wenn am Straßenrand ein Mann steht, schaut man sich um und kann sich kaum erklären, woher er kommt und wenn er die Straße überquert hat, wohin er geht. Ab und zu ein bißchen Militär, einige Beduinenzelte oder einfach nur Hirten einiger Schafe, anfangs einzelne aus Lehm erbaute Bienenwabenhäuser. Dann tauchen nach langer fahrt plötzlich Hügel auf, die Landschaft wird interessanter und hinter einer Kurve liegt plötzlich die Stadt Palmyra, eine alte Oase, die mehr und mehr gewachsen ist zu einer Stadt um die fantastischen Ruinen drum herum. Noch heute leben hier viele Beduinen. Irgendwann hält der Bus und wir werden wieder der Suche nach einem Hotel überlassen von Taxifahrern und den Werbern einiger Hotels umgeben. Wir steigen in ein Auto und wollen zum Caracalla-Hotel gefahren werden, warum auch immer. Finden das auch, aber in dem Haus wohnen nur einige Familien, deren Kinder unsere Suche im Treppenhaus beobachten. Vom Hotel im Hotel kein Spur. Ratlos stehen wir da. Zwei Häuser weiter ist ein anderes Hotel (Hotel Al-Faris), zu dem unser Fahrer hindeutet . Wir entschließen uns zu einer Besichtigung. Wirkt nett und sauber. Mine inspiziert mutig das Bett und dessen Wäsche, damit man hinterher nicht wieder bedröppelt dasteht und nicht weiß wie man es darin finden soll. Trinken dann Tee am Tisch vor dem Haus. Endlich mal eine Unterkunft mit Baum, wir sind glücklich. Danach erster Gang durch die Rouinen. Es ist sonnig und ein angenehmer Wind geht. Die Luft ist trocken, die Temperatur ideal. Super. Um sechs endlich Essen in unserem Hotel. Die Tante hat gekocht. Das Essen wird von ihr mit dem Taxi geschickt. Reis, darauf getrocknete grüne Erbsen und Kichererbsen, Stücke von Huhn und etwas angebratenes Rinderhack. Dazu Gemüse. Eine unglaubliche Menge von allem und Mine und ich hauen rein. Sehr lecker. Endlich mal Hausmannskost. Danach süßen schwarzen Tee und Nargile (Cappucinogeschmack). Unterhaltung mit Mohammed, dem Hotelbesitzer, später auch einem netten Italiener, verrückter Mann, der dauernd reist, schon 71Jahre ist, vor der Pensionierung was mit Biotechnologie gemacht hat, verheiratet mit einer Deutschen. Es wurde rasch dunkel und kühl und wir zogen in unser Zimmer. Heiße Dusche. Danch die mitgebrachten Lindpralinen im Bett geknabbert und Euch geschrieben. Das ist so ein toller Ort hier, wir sind sehr glücklich hier zu sein.

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