Donnerstag, 16. April 2009

8.4.09 Damaskus

Morgens wie zerschlagen. Frühstück bei laufendem Fernseher, heute altes Musical mit Fairuz. Mit Pater Eliaas, der zur Arbeit mußte, in die Stadt gefahren. In der Apotheke Antibiotikum gekauft für Mines Blasenentzündung. Dann ins Café gegangen. Langsam zu sich gekommen. CD-Laden entdeckt mit interessantem Sortiment. In dies und das reingehört und wieder vier CDs gekauft. Danach Azm-Palst mit Ethnographischem Museum angesehen. Nett. Dann in den Schmuckladen geraten, den wir schon am Vortag besucht hatten, weil ein schöner Armreif im Fenster lag. Hier gibt es jede Menge Antiquitäten- und Schmuckläden. Zufall, daß wir in diesen gerieten. Dann größere Einkäufe gemacht und den Besitzer des winzigen Ladens glücklich hinterlassen, der uns vorher auf seinem kleinen Kocher schönen Tee kochte. Wir waren noch so traurig vom Vortag, mußten uns irgendwie mit den kleinen Freiheiten und der Unvernunft des Lebens trösten. Haben Nüsse gekauft für unsere Gastgeber und den Einkauf für das geplante Abendessen getätigt. Schon im Vorfeld hatten wir damit Konfusion, Skepsis und Verwunderung gestiftet, daß wir für die Familie kochen wollten. Wir hatten angeboten, alle ins Restaurant einzuladen oder einen Abend für sie zu kochen. Letzteres wurde mit großer Iirritation angenommen. Nach einigen Erklärungen unsererseits, daß wir einfach der Hausfrau eine Freude machen und Entlastung sein wollen, konnte die Aktion starten. Die Mutter ging aber nicht wie geplant zur Kirche, sondern blieb zu Hause, um die Sache im Auge zu behalten. Immer wieder kam sie in die Küche und drohte einzugreifen und zu helfen. Wir ließen uns jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Mit Worten war wie immer nicht weiterzukommen, da kein Übersetzer zugegen war ( Hani und Eliaas waren weg). Es gab: Imam bayildi ohne Fleisch wegen Fastenzeit (Der “Imam fiel in Ohnmacht”, weil es so lecker war, unsere Gäste leider nicht), frische Erbsen mit Möhren, Reis, Salat mit Rucola und Petersilie und Minze Köstlich wie wir fanden. Zum Essen war um acht Uhr nur die Mutter da. Wir fingen trotzdem an. Der Vater kam später und hatte schon gegessen, Eliaas hatte ebenfalls keinen Hunger. Haben beide aber noch ein bißchen probiert und es schien ihnen zu schmecken. Haben uns Mühe gegeben und sicher eine kleine Revolution begangen inmitten der orientalischen Gastfreundschaft. Dann gab es gesalzenes Popcorn selbstgemacht vom Vater und türkischen Kaffee. Alles natürlich zu den türkischen Serien. Sind nicht so spät zu Bett gegangen wegen der Abreise am nächsten Morgen.

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